Was sind Nationallizenzen?

Die Idee

Für gewöhnlich schließt jede Bibliothek eigene Lizenzen für Datenbanken ab. Das heißt: Je nach Bibliothek unterscheidet sich das Angebot. Nutzer*innen können sich nicht darauf verlassen, dass eine Datenbank, die Sie an der einen Bibliothek regulär nutzen, auch an anderer Stelle verfügbar ist. Noch dazu sind viele Datenbanken nur zeitweise verfügbar: Wenn eine Lizenz wegen mangelnder Nachfrage oder steigendem Preis gekündigt wird, wird sie aus dem Angebot der Bibliothek wieder verschwinden, ohne dass die Nutzer*innen dies im Detail nachvollziehen können.

Eine Nationallizenz löst diese Probleme:

  • Sie wird für alle Bibliotheksbenutzer*innen in ganz Deutschland abgeschlossen.
  • Einmal erworbene Nationallizenzen bleiben dauerhaft verfügbar.
  • Nationallizenzen sind für Nutzer*innen natürlich kostenlos.
  • In der Regel werden besondere Konditionen verhandelt, die z.B. Data Mining ermöglichen oder den Urheber*innen der Datenbankinhalte ein Open-Access-Zweitveröffentlichungsrecht garantieren.

Nationallizenzen wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) konzipiert und werden von dieser seit 2004 finanziell gefördert. Umgesetzt und mitgetragen werden Nationallizenzen von Fachinformationsdiensten und/oder von Bibliotheken. Weitere Informationen über nationale Lizenzen finden Sie auf der Seite nationallizenzen.de.

Zugriff erhalten

Das Wichtigste in Kürze

Um sicherzustellen, dass die Nutzer*innen einer Nationallizenz aus Deutschland kommen und diese nicht für kommerzielle Zwecke nutzen, wird der Zugriff auf Nationallizenzen von den Bibliotheken verwaltet.

Voraussetzung: Zugriff auf das (Campus-)Netz Ihrer Bibliothek

Um sich für den den Zugriff auf eine Nationallizenz zu autorisieren, müssen Sie sich innerhalb des (Campus-)Netzes Ihrer Bibliothek befinden. Das heißt, Sie müssen an einem Rechner in der Bibliothek sitzen oder sich dort mit ihrem eigenen Gerät ins Netz der Bibliothek einwählen. Oft können Sie auch über einen Proxy-Server oder über Shibboleth auf das Netz der Bibliothek zugreifen.

Der Name ist Programm – das Datenbank-Infosystem (DBIS)

Der Zugriff auf Nationallizenzen erfolgt über das Datenbank-Infosystem. Hier wird erfasst, welche Datenbanken-Lizenzen in Deutschland insgesamt abgeschlossen wurden. – Wussten Sie, dass es schon fast 300 Nationallizenzen in Deutschland gibt? Die Liste können Sie sich hier in der Gesamtübersicht der DBIS anschauen. Beim Klick auf die Einträge finden Sie Beschreibungstexte, Schlagworte und fachliche Zuordnungen.

Da ist für jeden etwas dabei: Die Liste aller verfügbaren Nationallizenzen in der DBIS-Gesamtübersicht.

Jede Bibliothek hat eine eigene Plattform in der DBIS, auf der ausschließlich die Datenbanken gelistet werden, die vor Ort zur Verfügung stehen. Die Übersicht ist meistens direkt auf der Seite Ihrer Heimatbibliothek verlinkt. Andernfalls können Sie „Ihre“ Bibliothek über „Bibliotheksauswahl/Einstellungen“ direkt aus einer Liste auswählen.

Auswahl der eigenen Heimatbibliothek in der DBIS über „Bibliotheksauswahl/Einstellungen„.

Über das Suchfeld auf der linken Seite können Sie im Anschluss nach der gewünschten Nationallizenz (oder nach anderen Datenbanken) recherchieren, hier zum Beispiel nach dem „Publishers Weekly Digital Archive“:

Screenshot des Eintrags für das Publishers Weekly Digital Archive auf der DBIS-Seite der Herzog August Bibliothek. URL: https://dbis.ur.de//detail.php?titel_id=105144&bib_id=hab [27.06.2022].

Haben Sie den Eintrag gefunden, müssen Sie nur noch auf den Link in der Zeile „Recherche starten“ klicken und können starten!

Sie finden in der DBIS-Ansicht meiner Bibliothek keinen Eintrag zu der von mir gesuchten Nationallizenz?

Das kann leider vorkommen! Jede neue Nationallizenz muss einmalig von den Bibliotheken für die Nutzer*innen freigeschaltet werden, um auf der lokalen DBIS-Seite zu erscheinen. Da es jetzt schon fast 300 Nationallizenzen gibt und monatlich neue dazu kommen, erfolgt die Freischaltung bisweilen mit zeitlicher Verzögerung oder geschieht erst auf konkrete Anfrage. Für Sie als Nutzer*in ist die Sache keinesfalls verloren: Schicken Sie einfach folgende Email an die allgemeine Auskunft Ihrer Bibliothek:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich möchte gerne die Datenbank [Name der Datenbank] nutzen, die als Nationallizenz in Deutschland zur Verfügung steht. Leider scheint sie noch nicht für die [Name der Bibliothek] freigeschaltet worden zu sein. Ich würde mich freuen, wenn Sie [Name der Datenbank] über die DBIS zur Verfügung stellen könnten.

Mit freundlichen Grüßen,

Die Kollegen freuen sich über Interesse an den Datenbanken und werden die Freischaltung in der Regel sehr zügig veranlassen. Der Vorteil: Davon profitieren nicht nur Sie, sondern auch alle anderen Nutzer*innen der Bibliothek!

Wenn der Weg in die Bibliothek zu weit ist: Die Einzelnutzer-Lizenz

Der Datenbankzugriff über das Netz der Heimatbibliothek kann lästig werden, wenn Sie länger mit einer Datenbank arbeiten müssen und nicht via VPN auf das Netzwerk der Bibliothek zugreifen können. Hier bietet sich eine Einzelnutzerlizenz als Alternative an: Die Anleitung hierzu finden Sie auf der Seite nationallizenzen.de. Der Zugriff ist erst möglich, nachdem Sie postalisch einen Brief mit Ihren Anmeldedaten erhalten haben.

Sie haben Fragen oder Anmerkungen? Schicken Sie gerne eine Mail an fid@hab.de oder lassen Sie sich in Ihrer Bibliothek beraten.

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